2025 - 12 (Weihnachten)

 

Ein Kind wurde heute Nacht in Bethlehem in Palästina geboren. Und weil die Eltern keine Unterkunft fanden - sie wurden von kriminellen Siedlern aus ihren Häusern bei Hebron vertrieben - legte die Mutter Ihren Neugeborenen in eine Krippe mit Stroh. Vielleicht ist es der Messias, der kommen soll, um sein Volk aus der Knechtschaft des Imperiums zu führen.

Ein Bild von der Vision dieser Befreiung sehen Sie hier aus der Region Koblenz. Der Weihnachtsbaum ist ein Olivenbaum aus Tulkarem, Palästina. Nach Deutschland kam er versteckt zwischen Kleidungsstücken einer Palästinenserin, denn das Imperium erlaubt keinen Export des Symbols palästinensischer Freiheit. 

Während die Kerzenlichter des Baumes symbolisch für die Freude, das pulsierende Leben stehen, repräsentiert das Lametta des Weihnachtsbaumes die Tränen dieser Welt, die auch 2025 reichlich flossen. Kerzen wurden keine angezündet, genau wie in den letzten beiden Jahren (2023, 2024) in Bethlehem, in der Weihnachtskirche kein Christbaum zu sehen war.

 

Allen Mitgliedern der palästinensischen Gemeinde in Koblenz und Umgebung, ihren Familien, ihren Freunden in Deutschland, in Gaza und der Westbank und der ganzen Welt wünschen wir trotz allen Leids den von allen für alle so ersehnten Frieden. Denen, die heute Abend in Sicherheit und Wärme in einer Familie oder im Freundeskreis geborgen sind, wünschen wir Freude und Frieden und das Wissen um die Brüchigkeit dieser hohen Werte.   

Im Auftrage des  Vorstandes der Gemeinde

Zum Feiertag des Weihnachtsfestes weisen wir auf Predigten christlicher Theologen aus dem Heiligen Land:

  1. Weihnachtsansprache 2023 von Munther Isaak, Pfarrer in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bethlehem
  2. Weihnachtsansprache von Sani Ibrahim Azar, Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL, https://www.elcj hl.org/) in Deutsch, hier auch in Arabisch.
  3. Die Ansprache des Bischofes der evangelisch-lutherischen Kirche von Jordanien und dem Heiligen Land Sani Ibrahim Azar , gehalten in der Erlöserkirche Jerusalem.
    Über das Verhalten der Gäste, den Heiligen aus dem Abendland lesen Sie unseren Artikel:  Zu Besuch im Heiligen Land - ein moralisches Desaster 
  4. Über das Aussprechen der Wahrheit. Zur Unterstützung von Bischof Azar und dem Begriff „Völkermord” von Kairos Palestine: veröffentlicht vom Forum Friedensethik.
  5. Christus in den Trümmern - Ein palästinensisch-christliches Zeugnis – und ein Wort an Deutschland
    Der Partnerschaftsverein Bonn-Ramallah lässt Pfarrer Munther Issac, der vor zwei Jahren in der Bethlehemer Weihnachtskirche die Krippe mit dem Jesuskind unter Trümmern gestaltete, am 18.12.2025  zu Wort kommen.

 

Auf die Frage: "Wo warst Gott, als wir unter Trümmern ..." antwortet Pfarrer Isaac Munther:

Jesus wurde nicht in Sicherheit geboren.
Er wurde unter Besatzung geboren.
Er wurde geboren, während ein Imperium durch Angst herrschte.
Er wurde als Kind geboren, dessen Leben unmittelbar durch staatliche Gewalt bedroht war.

Mit anderen Worten:
Christus wurde in die Trümmer der Geschichte hineingeboren.

und geht mit der deutschen Politik und den deutschen Medien hart ins Gericht: „Nie wieder“ muss „nie wieder für alle“ bedeuten.

 

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  6. Tom Segev im Interview: diese Kinder werden sich daran erinnern, was wir getan haben.

Das was in Gaza geschehen ist und weiter geschieht, ist die Grundlage für die Zukunft: Kein*e Palästinenser*in wird Gaza je vergessen, gleich wo sie leben - in Gaza oder anderswo. Und das ist das eigentlich tragische dabei: welche*r Palästinenser*in möchte noch jemals neben einem*r Israeli leben? Das friedliche Nebeneinander von Menschen und Völkern ist. Und dafür verantwortlich ist Israel, das seit 77 Jahren die palistinensische Bevölkerung vertreibt. Und bereits 1948 war nur einer der Bausteine der Vertreibung.

Lesen Sie hierzu: Rashid Khalidi, Der 100jährige Krieg um Palästina.  

 

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  1. Und die Termine

  2. Hinweis für den Staatsanwalt