Die Flüchtlingsmacher - Hausabriss Juli 2022 in Masafer Yatta (bei Hebron)

Amnesty International urteilt: Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

In den südlichen Hebron-Bergen (Westjordanland, von Israel besetzte, palästinensischen Gebiete) sind 180 palästinensische Familien, die in Masafer Yatta leben, von Vertreibung bedroht. "Derzeit leben rund 1.150 Palästinenser*innen, die Hälfte davon Kinder, in neun Dörfern, die vollständig abgerissen werden sollen.

Nach einem 23 Jahre währenden Gerichtsverfahren kam der Oberste Gerichtshof Israels am 4. Mai 2022 zu der Entscheidung, dass die Räumung der Bewohner*innen von Masafer Yatta fortgesetzt werden darf.  Der Richter ist selbst Siedler in einer illegalen Siedlung. Die israelische Armee erklärte das Gebiet 1981 zur Feuerzone 918, Panzer und Artillerie üben direkt vor der Haustür. Die militärische Aktivität verursachte Schäden an der Infrastruktur und in der Landwirtschaft, an Grundstücken und Wohngebäuden. Die Enteignung wird ohne eine Entschädigung der Opfer bleiben, weder für die materiellen noch für die körperlichen Verletzungen durch die Waffen des Militärs. Die israelischen Militäraktivitäten in dem Gebiet haben seit der Entscheidung des Gerichts im Mai 2022 zugenommen, so dass befürchtet wird, dass ein Abriss unmittelbar bevorsteht. Die Durchführung dieser groß angelegten Vertreibung durch Israel käme einer Zwangsumsiedlung gleich, die ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt." , so die Bewertung von Amnesty International.

Seit Sommer 2022 ist die Vertreibung in vollem Gange. Zahlreiche Häuser auch Not-Zelte, und landwirtschaftliche Gebäude wurden mittlerweile von israelischen Bulldozern zerstört. Abgesichert werden diese Zerstörungen von der israelischen Armee.  Die Menschen werden obdachlos, sie verlieren Ihre Existenzgrundlage. Unter den zerstörten Gebäuden ist auch eine von EU-Fördergeldern errichtete Schule. Zaghaft verlangt die EU Entschädigung, wirkungsvolle Maßnahmen unterbleiben.

Eine Unterstützergruppe dokumentiert die Zerstörung auf https://www.safemasaferyatta.com . Amnesty International berichtet. 

Zum Jahreswechsel 2022/23: der Abriss hat begonnen. Ein Bild vor Ort: Jaber, 34 Jahre alt, vor den Trümmern seines Hauses:

Quelle: Bild und Information: Amnesty Internatonal, 23.11.2022:  

https://bip-jetzt.de/2022/05/14/bip-aktuell-217-ethnische-saeuberung-in-masafer-yatta/

Weitere Informationen:

Im Internet:
Der Standard (Österreich)
Solidarität für Masafer Yatta: englisch, arabisch, hebräisch   
Bilder aus Masafer Yatta
Solidarität mit Masafer Yatta
B'Tselem 
Al-Jazeera 
Middle East Eye
The Conversation
Amnesty International