Ein ehemaliger Verteidigungsminister Israels stellt fest: ethnische Säuberung
Die rechtsextreme Regierung in Tel-Aviv versucht mit allen propagandistischen Mitteln, jede Kritik an ihrer Politik als „antisemitisch“ zu brandmarken. So reagierte sie zuletzt auf die Anträge der Staatsanwälte in den beiden internationalen Gerichtshöfen in Den Haag und auf das einstimmige Urteil der Richter des Internationalen Strafgerichtshofs, Haftbefehle u.a. gegen Netanyahu zu erlassen.
Jetzt wirft der frühere israelische Verteidigungsminister und Führungsmitglied des regierenden Likud-Blocks, Mosche Jaalon, Netanyahu und seinen rechtsextremen Kabinettsmitgliedern, aber auch den Führungskommandos der Streitkräfte vor, im Gazastreifen Kriegsverbrechen und ethnische Säuberung gegen die palästinensische Zivilbevölkerung zu begehen.
Angesichts dieser klaren innerisraelischen Kritik am Vorgehen des eigenen Landes im Gazastreifen und im Westjordanland wünscht man sich, dass sich an der eklatant einseitig proisraelischen Haltung der deutschen Bundesregierung „etwas“ ändern würde. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Merz, Söder und Lindner finden die deutsche Unterstützung Israels sogar nicht „wirkungsvoll“ genug, und Scholz bekräftigte vor kurzem den unverbrüchlichen Willen der Bundesregierung, Israel auch in Zukunft weiterhin tatkräftig zu unterstützen. In der Öffentlichkeit hierzulande steigt dagegen die Empörung über diese rational nicht nachvollziehbare Einseitigkeit. Aktive und ehemalige deutsche Diplomaten schütteln außerdem den Kopf über diese Politik, die aus ihrer Sicht weder der Sachlage Rechnung trägt noch den Interessen des deutschen Staates dienlich ist.
Ein Artikel von Dr. Aref Hajjaj: - mit Dank an den Autor
Infoquelle: Die Zeit