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Während die Welt nach Gaza schaut, dort der Waffenstillstand von Israel jeden Tag gebrochen wird, erreicht die Vertreibung im Westjordanland ihren bisherigen Höhepunkt. Es sind die Ergebnisse einer faschistischen Regierung, die seit Dezember 2022 unter Ministerpräsident Netanyahu die Vertreibung so forciert hat, dass vielen Palästinensern der Angriff auf Israel am 7.10.2023 als der letzte Ausweg erschien. Vgl. hierzu Artikel-Liste unten.

Bilanz von 2 Jahren Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Westjordanland: Seit dem 7. Oktober 2023 wurden über 10.000 Palästinenser durch Zerstörungen, Siedlerangriffe und Zugangsbeschränkungen vertrieben. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden 999 Palästinenser von israelischen Streitkräften oder Siedlern und 41 Israelis von Palästinensern getötet.


Davon wurden 13 Palästinenser getötet und etwa 170 verletzt, als sie die Mauer trotz ausgesetzter Arbeitserlaubnisse zu überqueren versuchten. Das Westjordanland verzeichnet derzeit den schlimmsten wirtschaftlichen Abschwung seit Jahrzehnten.
Von der Gesamtzahl wurden 967 Palästinenser von israelischen Streitkräften getötet, 20 von israelischen Siedlern und 12, bei denen nicht bekannt ist, ob es sich bei den Tätern um israelische Streitkräfte oder Siedler handelte. Im gleichen Zeitraum töteten Palästinenser im Westjordanland 41 Israelis, darunter 22 Angehörige israelischer Streitkräfte. In Israel wurden bei Angriffen von Palästinensern aus dem Westjordanland 17 Israelis und neun palästinensische Täter getötet, zusätzlich zu einem Palästinenser, der bei einem Angriff von Israelis in Westjerusalem getötet wurde.

Israelische Haft: In israelischem Gewahrsam befinden sich 11.056 Palästinenser, darunter 1.461 verurteilte Gefangene, 3.378 Untersuchungshäftlinge, 3.544 Verwaltungshäftlinge, die ohne Gerichtsverfahren festgehalten werden, und 2.673 Personen, die als “rechtswidrige Kombattanten” festgehalten werden.

 In diesen Zahlen sind Palästinenser aus Gaza nicht enthalten, die seit dem 7. Oktober 2023 vom israelischen Militär inhaftiert sind. Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros (OHCHR) Zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 31. August 2025 starben mindestens 75 Palästinenser, darunter ein 17-jähriges Kind, in israelischer Haft, darunter 49 aus dem Gazastreifen, 24 aus dem Westjordanland und zwei palästinensische Staatsbürger Israels.

Die Ernährungssituation

Mehr als 116.000 Menschen erhielten im Rahmen des Schockreaktionsplans des WFP Notnahrungsmittelgutscheine, zusätzlich zu über 183.000 Menschen, die durch das reguläre Gutscheinprogramm des Programms unterstützt wurden, ... um die Ernährungssicherheit und Ernährungsvielfalt zu verbessern.

Die Zerstörung der ökonomischen Basis Palästinas

Zu Beginn der Olivenerntesaison 2025 sind über 60 Gemeinden, hauptsächlich in den Gouvernements Nablus, Ramallah, Hebron und Salfit, weiterhin einem hohen Risiko von Siedlerangriffen und -beschränkungen ausgesetzt, wenn sie versuchen, ihre Felder zu erreichen.

Zurückgehaltene Leichen als Mittel der Demütigung

Während in Gaza noch die Leichen von 11 Geiseln unter den Trümmern liegen und nicht übergeben werden konnten - Israel nimmt es als Vorwand, den Waffenstillstand zu brechen, halten die israelischen Behörden seit dem 7. Oktober 2023 aktuell noch 194 Leichen zurück, die von ihren angehörigen nicht beerdigt werden können.

Vertreibung durch Hauszerstörungen

Zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 6. Oktober 2025 zerstörten, beschlagnahmten, versiegelten oder erzwangen die israelischen Behörden den Abriss von etwa 3.590 palästinensischen Gebäuden im gesamten Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, und vertrieben mehr als 7.100 Palästinenser, darunter etwa 3.000 Kinder. Dazu gehören mehr als 3.400 Palästinenser, die aufgrund der Zerstörung von Häusern bei Einsätzen israelischer Streitkräfte vertrieben wurden, mehr als 3.200 Palästinenser, die durch Zerstörungen ohne Genehmigung vertrieben wurden, und mehr als 400 Menschen, die durch Zerstörungen aus Straf- und anderen Gründen vertrieben wurden.

Und natürlich berichtet die UN-Organisation OCHA über die aktuellen Ereignisse in der Woche vom 30.9. zum 6.10.2025. heute lesen sie nur die Summen. Das war vor dem Angriff auf Israel am 7.10.2023 nicht viel anders.
Und in Deutschland wurde der Satz geboren über "den durch nichts zu rechtfertigenden Terror der Hamas". Über den Terror der Siedler und der israelischen Armee seit 77 Jahren (Israel) bzw. 58 Jahren (Westjordan und Gaza) hat man wenig gehört. Deutscher Rassismus: aus dem Judenhass des vorherigen Jahrhunderts wurde der Hass gegen Palästinenser.  Wenn sich Palästinenser gegen ihre Vertreibung mit worten wehren, nennt Deutschland sie Antisemiten. Wehren sie sich mit Waffen, heißen sie Terroristen.

Deutschland stand noch nie auf der richtigen Seite der Geschichte!
Und beachten Sie den Hinweis für den Staatsanwalt

Artikel über die Ursachen des 7.10. lesen Sie:

  1. Peter Beinart: Jüdisch sein nach Gaza
  2. 2025: Der Terror und die Gewalt des Staates Israel gegen die palästinensische Zivilgesellschaft
  3. 2025.04.10 - 3sat, Kulturzeit - "Die Gewalt kommt einzig und allein von den Siedlern"
  4. 2023.06 - Gideon Levy in Haaretz: Menschen ohne Schutz