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Die Hölle im Westjordanland: seit dem 7.10.2023: (ca-Zahlen) 
und kein deutscher Politiker ist entsetzt über diese "durch nichts zu rechtfertigende Gewalt". - Heuchler! 

  1. 1000 Tote
  2. 16.000 Verletzte
  3. 2.000 zerstörte Häuser oder landwirtschaftliche Einrichtungen
  4. 9.000 vertriebene Menschen, davon  4.000 Kinder
  5.  


Die Gewalt der Siedler
mit Link zu einem film in der arte-Mediathek, sehenswert !

Der Film

 

 

 

Er trug nie eine Waffe, seine Waffe war der Stift. Und das kostete ihn im Alter von 36 Jahren das Leben. Die Israelis ermordeten ihn in 1972 in Beirut.

Geboren im Jahre 1936, also zur Zeit als der Große Streik gegen die britische Kolonialmacht und gegen die von ihr geförderte jüdische Einwanderung. Die Inhaftierungen seines Vaters, eines palästinensischen Wortführers und die Flucht aus Jaffa und Akka aus dem "Land der traurtigen Orangen", die er als 12jähriger erlebte, prägten sein Leben. Im Jahr 1972, dem Jahr seiner Ermordung, war er einer der kreativsten Journalisten seiner Zeit und führendes Mitglied der PFLP, der Volksfront zur Befreiung Palästinas (arabisch الجبهة الشعبية لتحرير فلسطين, engllisch Popular Front for the Liberation of Palestine.

Ghassan Kanafani brauchte nur wenige Worte, um das Fühlen, Denken, die Motive der Menschen zu skizzieren; eine Leseprobe:

Ich sah auch die lange Schlange von Autos, die das Land der Orangen verließen  und sich in den Libanon hineinschoben. Da begann auch ich bitterlich zu weinen. Deine Mutter betrachtete noch immer schweigend die Orange, und aus den Augen deines Vaters  blickten alle Orangenbäume, die er den Juden zurückgelassen hatte, all die Orangenbäume, die er Stück um Stück gepflanzt hatte. Sie alle standen ihm ins Gesicht gezeichnet, und vor den Grenzposten konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Als wir am Nachmittag in Saida (Libanon) ankamen, waren wir Flüchtlinge. 
(Aus: Das Land der traurigen Orangen, Kuwait 1958, erschienen in: Ghassan Kanafani, Das Land der traurigen Orangen, Palästinensische Erzählungen, aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich, Lenos Verlag, Sonderausgabe 2015)

Bemerkung des Autors: In den 60er Jahren füllten sich langsam die Regale der Geschäfte mit Südfrüchten und wurden langsam finanziell erschwinglich für einfache Menschen wie mich. "Jaffa-Orangen aus Israel" lautete der Werbeslogan - es waren gestohlene Orangen. Die Bauern, die die Bäume gepflanzt hatten, waren Palästinenser. 

*Die Regierung der BRD erklärte die PFLP als Terrororganisation. Die PFLP hatte den Weg des gewaltsamen Widerstands gegen die Vertreibung durch Israel gewählt. Davon betroffen waren auch die westlichen Staaten, die Israel unterstützten. Am Terror Israels gegen die Palästinenser - geflohen oder im Land - störte sich kaum ein deutscher Politiker. Daran hat sich bis heute nichts geändert.