Im gesamten Gazastreifen herrscht eine Hungersnot. Zahlreiche Fälle verhungerter Kinder wurden von UN-Mitarbeitern, dem Rundfunksender Al-Jazeera, der Nachrichtenagentur Reuters und zahlreichen palästinensischen Reportern dokumentiert.
Elf unabhängige Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen werfen Israel vor, Hunger der Zivilbevölkerung als Kriegswaffe einzusetzen: "Wir erklären, dass Israels vorsätzliche und gezielte Hungerkampagne gegen das palästinensische Volk eine Form genozidaler Gewalt ist."
Unterschrieben ist die Erklärung vom UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung Michael Fakhri und der UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete Palästinas Francesca Albanese und 9 weiteren UN-Mitarbeitern.
Schon Mitte Juni litten 495.000 Menschen unter katastrophalem Hunger der höchsten Stufe (Phase 5 der IPC-Skala), 96% der Gesamtbevölkerung sind von einer akuten Hungerkatastrophe bedroht.
UNICEF berichtete, dass zu Beginn der Rafah-Offensive (Juni 2024) mehr als 3.000 Kinder mit akuter Unterernährung behandelt wurden. Durch Abbruch der Nahrungsmittellieferungen mussten diese Behandlungen eingestellt werden.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation der UN) dokumentierte für Mai 2024, dass 85% der Kinder unter 5 Jahren tagelang nichts zu essen hätten. Die vom palästinensischen Behörden dokumentierten Todesopfer, verursacht durch Militäreinsätze von ca. 40.000 Toten müssen unter Berücksichtigung von Hunger, Trinkwasserverschmutzung und Seuchen nach oben korrigiert werden. Auch werden noch Tausende von Toten unter den Trümmern vermutet, die bisher in die Zahlen nicht eingerecchnet wurden. Das medizinische Fachmagazin THE LANCET (USA) geht von einer Mindest-Opferzahl von 186.000 Menschen aus.
Sie haben richtig gelesen; es ist kein Druckfehler: 186.000. Vgl. Informationsquelle unten.
Informationsquellen:
jungeWelt, Ausgabe 159 vom 11.7.2024 - Der Artikel enthält z.T. wortgenaue Zitate der jW.- nd, 10.7.2024
- THE LANCET
- BIP Aktuell 311
und einige ältere Artikel: - HRW (Human Rights Watch)
- UNICEF
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